Der zweite Tag:
Meine Mutter erscheint! Einfach so, nach drei Jahren. Echt Dydd, wie ich sie kenne. Kommt in die Schmiede, lädt mich in die Kneipe und erzählt mir das gleiche wie Deldras am Vorabend. Ich habe keine Seele! Aber sie liefert mir zumindest auch noch eine Erklärung mit. Vor ewigen Zeiten, als sie noch auf Abendteuer war, hatte sie einen Kampf mit dem Drachen „Asharladon“. Nach ihrer Erzählung wurde der Drache nicht getötet, flüchtete sich in das „Haus der Seelen“ und sorgte dafür, das einige Wesen ohne Seele auf die Welt kamen. Das ich dabei bin ist klar, warum die anderen aber betroffen sind bleibt bis jetzt im Dunkeln. Mutter will nun mit einigen alten Freunden los, um das zu richten…, ich wünsche dir Glück dabei Mutter, und hoffe, dass du zurückkehrst, um uns zu berichten. Das Gute ist, dass wir uns nicht auf die Suche nach unseren Seelen machen müssen, was uns ohne Zweifel schwerfallen dürfte, das Dumme ist, dass sie beginnt mir zu fehlen, meine Seele….
Sei’s drum, heute werden wir das Waisenhaus ausspionieren. Da ich zu meinen Schwächen stehe, wird diese Tätigkeit von Redlaf und Wilburn übernommen, die sich in dieser Stadt einfach bestens auskennen.
Im Waisenhaus erkennt Tiranu einen der Halunken aus dem Timber wieder, die mich davon abhalten wollten, den armen Menschen dort zu helfen. Tiranu also hinterher und wir hinter Tiranu her und Shaka hinter mir her… Im Nachhinein betrachtet gaben wir schon ein seltsames Bild ab. Gesammelt haben wir uns in einer großen Taverne, in die sich der Verdächtige verzogen hat. Nun ging alles sehr schnell. Tiranu entdeckt den harmlosen tätowierten Gast von gestern Abend wieder und folgt ihm nach draußen. Der verfolgte Halunke verschwindet ebenfalls nach draußen, wir also alle hinterher und im Hinterhof kommt es zu einem mörderischen Scharmützel, bei dem ich zum Glück nicht verletzt wurde, Shaka aber dafür umso mehr, da sie sich treu in den Kampf geworfen hat. Dieser Zauberer gehörte wohl doch zu den Drogenhändlern und er hatte noch einen wahrhaft starken Krieger an seiner Seite, der uns schwer zu schaffen gemacht hat.
Den Kriegen konnten wir überwinden und den kleinen Drogenhändler…, der Zauberer aber konnte fliehen, ich meine, er ist einfach verschwunden! Das ist wieder der Natur. Wenn ich ihn wiedertreffe, werde ich ihn töten, schon alleine, weil er ein Zauberer ist, widernatürlich und damit krank.
Blöd ist, dass nun alle Spuren kalt sind, selbst Shaka weiß keinen Rat, so ist mir noch nicht klar, wie wir weitermachen sollen…
